Du hattest so eine Wut, das können Sie sich nicht vorstellen.
Elsa Pecher wurde am 15. Juni 1923 in Eibenberg (Tisová) bei Graslitz (Kraslice) in der Nähe von Karlsbad geboren. Wenige Hundert Meter von ihrem Elternhaus verläuft die bayerische Grenze zum Vogtland. Beide Eltern waren Arbeiter und in sozialdemokratischen Vereinigungen aktiv. Ihr Vater war Betriebsratsvorsitzender, Gewerkschaftsmitglied, bei der SPD und im Arbeiterverein. Somit wuchs auch sie mit den Jugendorganisationen der Arbeiterbewegung wie beispielsweise dem Arbeiterturnverein auf. Mit dem Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich 1938 musste der Vater Zwangsarbeit in Deutschland leisten. Pecher selbst wurde 1942 aus politischen Gründen als eine von zwei ihres Jahrganges zum Arbeitsdienst gemustert. Bis Kriegsende war sie in verschiedenen Arbeitsdienstlagern in Deutschland eingesetzt, zuletzt bei Augsburg. Kurz vor Kriegsende, im April 1945 wurde sie entlassen und machte sich auf den beschwerlichen Weg zurück nach Hause. Der Vater hatte unmittelbar nach dem Krieg noch eine Arbeit, so dass die Familie nicht sofort ausgesiedelt wurde. Erst 1947 kamen sie dann mit einem Antifa-Transport in ein Flüchtlingslager in Mettenheim. 1948 heiratete sie dann ihren Mann, der ebenfalls aus dem Sudetenland stammte und mit dem sie wenig später nach Waldkraiburg zog, wo sie bis heute lebt.