Wo Sie die Jugend erlebt haben, da ist man eben zuhause Alles andere ist nicht so wichtig
Rudolf Peller, am 22.12.1926 in Altsattl im Egerland geboren, wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Seine Jugendzeit vor 1938 war geprägt von politischen Gesprächen in der Familie, von der Mitgliedschaft im ATUS und bei den Jugendfreunden. Sein Vater war im Bergbau tätig, die Mutter kümmerte sich um die vier Kinder, von denen eins früh starb als der Vater ab Oktober 1938 einige Zeit im Konzentrationslager Dachau inhaftiert war. Ein Fluchtversuch der Familie aus dem besetzten Gebiet ins Ausland misslang. Aus der Haft entlassen, musste der Vater zunächst als Straßenarbeiter aushelfen, später kehrte er ins Bergwerk zurück. Peller selbst wurde mit 16 zum Arbeitsdienst beordert. Nachdem er im August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wird, kehrte er zur Familie nach Altsattl zurück. Hier arbeitete er einstweilen wie sein Vater im Schacht, später als Kraftfahrer bei einem tschechischen Betrieb. 1948 siedelte seine Familie als anerkannte Antifaschisten in die BRD über. Zwei Jahre verbrachten sie im Flüchtlingslager; seine Frau, die aus dem Nachbarort Elbogen in seiner Heimat stammt, lernte er zu dieser Zeit kennen. Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit fand Peller schließlich eine Anstellung bei der Oberfränkischen Volkszeitung als Hilfsarbeiter. 1952 kam es zur Heirat und Peller konnte mit seiner Frau eine eigene Wohnung beziehen. Als der Ortsverband der Seliger-Gemeinde in Hof gegründet wurde, war er wie sein Vater schnell als Mitglied dabei. 1977 begann der Bau des Eigenheims. Peller arbeitete noch bei einer Textilfirma und einem Verlag bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben.