Am meisten schmerzt mich, dass der Ort Fischern auf der Karte nur noch als Ödland steht
Herr Erwin Rupprecht wurde 1934 in der Siedlung Fischern, Landkreis Eger geboren. Sein Vater betrieb am Ufer der Eger eine Mühle, die während des Krieges die Erlaubnis zum Betrieb hatte. Der kleine Erwin hat sich liebevoll in alles eingebunden, was rund um die Mühle passierte. Im Herbst 1945 wurde der Besitz beschlagnahmt, im Januar 1946 floh die Familie nach Bayern. Der Anstoß zu einer schnellen Flucht war die Nachricht, dass sie zur Arbeit ins Landesinnere geschickt werden sollten. Das benachbarte Bayerisch Fischern sollte eine neue Heimat werden. Herr Erwin hat in Hohenberg die Schule besucht, in einer Weberei gelernt und dort auch 23 Jahre gearbeitet. Anschließend arbeitete er bei der Bahn in Schirnding. Da auf der anderen Flussseite das ehemalige Wohnhaus der Rupprechts in Sicht war, erlebten sie Anfang der 1950er Jahre, wie ihr Haus, ihre Mühle und ihre Siedlung nach und nach gesprengt wurden. Herr Erwin heiratete, er hat mit seiner Frau eine Tochter und einen Sohn. Er war an der Gestaltung der Egerer Birnsunnta-Feste in Schirnding beteiligt und organisierte diese auch über viele Jahre.