Der Felsen auf tschechischer Seite - wissen Sie, wie das einen ostdeutschen Bergsteiger reizt? Aber da war die Grenze dazwischen und Zaun...
Klaus Zimmermann wurde 1941 in Zittau geboren. In den letzten Kriegsmonaten erlebte er die Bombardierung der Stadt, im Mai 1945 wurde sein Vater als Mitglied der NSDAP verhaftet und in das Gefängnis in Bautzen gebracht, er starb 1947 nach dem Transport in die UdSSR. Klaus wuchs in der Armut der Nachkriegszeit in einer Stadt auf, die überfüllt war mit Exilanten und Flüchtlingen aus der Tschechoslowakei, Polen und anderen Ländern. In seiner Kindheit war die DDR von der Tschechoslowakei durch eine undurchdringliche Stacheldrahtgrenze getrennt, die u. a. verhindern sollte, dass tschechoslowakische Bürger über Berlin in den Westen flüchteten. Klaus studierte Pädagogik in Dresden, aber in seiner Freizeit stieg er auf Berge und zögerte nicht, die Grenze illegal zu überschreiten, was damals eine Straftat war. Er erinnert sich an eine Reihe von Episoden des nicht ganz legalen Grenzverkehrs von 1963 bis 1989 sowie an den Einmarsch der „brüderlichen Truppen“ in die Tschechoslowakei, der für ihn eine bittere Erfahrung war. Gegen Ende der kommunistischen Ära engagierte sich Klaus Zimmermann in der Opposition, wurde verhört und einmal verhaftet. Für kurze Zeit war er Mitglied des oppositionellen Neuen Forums, er erneuerte die Aktivitäten der Sozialdemokraten in der DDR mit und wurde 1990 stellvertretender Oberbürgermeister von Zittau. Auch in dieser Zeit nutzte er seine zahlreiche Kontakte zu tschechischen Bergsteigern, von denen einige damals für das tschechische Bürgerforum Kommunalpolitik machten.