Da geht es gar nicht darum, sich in die Vergangenheit einzubinden, sondern sich für sich selbst einzubinden.
Friedrich Kraus wurde am 8. Mai 1933 geboren und er verbrachte seine ganze Kindheit in der Gegend von Marienbad – sein Vater arbeitete im Staatsforst und die Familie wohnte in einem Forsthaus. In nahem Dorf Drei Hacken wurde er eingeschult und später besuchte er Schulen in Marienbad, Mies und Eger. 1945 war er nach dem Luftangriff auf Eger ein paar Tage in Trümmern verschüttet. Im Sommer 1945 flüchtete die Familie nach Deutschland, ab März 1946 lebten sie in Oberfranken, wo der Vater Arbeit als Förster fand. Fritz Kraus setzte seinen Schulbesuch in Münchberg und später in Bayreuth fort, aber als sein Vater mit 54 Jahren unerwartet starb, musste er auf eigenen Füßen stehen. Viele Jahre arbeitete er bei der Landesversicherungsanstalt Oberfranken und Mittelfranken in Bayreuth. 1972 schloss er das Studium and der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Nürnberg/Erlangen/Bayreuth ab. Im selben Jahr wurde er für die CSU in den Stadtrat von Bayreuth gewählt, wo er in verschiedenen Ausschüssen vierundzwanzig Jahre lang tätig war. Nach 1989 bekam er das Angebot, bei der Angleichung der ostdeutschen staatlichen Verwaltung an die westdeutsche behilflich zu sein. In den Jahren 1990-1996 war er Landrat im Landkreis Klingenthal. Er beteiligte sich an der Entstehung des Naturparks Erzgebirge Vogtland, und er war der erste Vorsitzende von Euregio Thüringen Sachsen. In seiner Arbeit war ihm wichtig, Kontakte zu den Menschen auf der böhmischen Seite zu knüpfen und zu erneuern, sowohl auf der offiziellen als auch auf der informellen und privaten Ebene. Für seinen lebenslangen Einsatz bekam er eine Vielzahl von Auszeichnungen. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn.