Margareta Schmitt

* 1933

  • "Wir hatten dann weiße Binden angekriegt, ja „Němec“, aber uns hat keiner belästigt. Wir mussten nur die weißen Binden an haben. Ich weiß dann in den Viehwagons, als wir nach Franken reinkamen, dann hast du da schon ganze Busche gesehen mit weißen Binden, alles rausgeschmissen."

  • „Dann mussten wir Sachen abgeben. Schier, was weiß ich, dann waren die Instrumente dran. Und ich hatte ein Schifferklavier, erst zwei Jahre gelernt. Und dann denke ich nee, das gebe ich nicht ab. 0:39:45 Das bringe ich über die Grenze. Wir sind ja dann mit Paar Leuten immer über die Grenze und haben etwas rübergebracht. Wie zum Beispiel mein Puppenwagen und viel Bettwäsche, und dann darüber. Mit dem Puppenwagen bin ich alleine durch das Zollamt da oben im Fleißen und das haben wir dann zu der Schwester von unserer Haushalterin gebracht, also von den Sinti und Romas da. Die hat da gewohnt. Und da haben wir alles rübergebracht. 00:40:20 Und da waren wir schon etliche Leute mehr, meine Tante auch, die sind dann abends gegangen. Und eines Tages denke ich so, und heute nehme ich mein Schifferklavier mit. Und da waren schon mehrere Leute am Abend. Ich habe mein Schifferklavier genommen, wir gingen die Wiese und hoch da am Bahnhof in Schnecken vorbei und da schieß es oben im Wald. Oh, denke ich. Nein, da gehe ich nicht weiter. Und da stand ich neben einem Brunnen und habe mein Schifferklavier versenkt. Denn wenn die mich erwischt hätten, ich hätte es ja schon abgeben müssen. Jetzt habe ich mein Schifferklavier versenkt. Ich wollte immer mal in die Wiese gucken, ob es noch da ist. Wenn ich heute hinkomme, gucke ich mal… Und so haben wir halt alles rübergebracht. Und die tschechischen Soldaten, die haben uns ja nicht festgenommen. Wenn die kamen, haben sie nur in die Luft geschossen, wir mussten stehen bleiben und sie haben uns alles abgenommen und haben uns wieder heimgeschickt. Sie haben das alles behalten, was wir rüberbringen wollten.“

  • "Aber der Beschuss, der ging 14 Tage. Da waren wir im Keller, früher hatte man Kartoffelkeller, Kohlekeller, da war alles zugedeckt und wir haben da unten gelebt. Und immer nur mal hoch und was geholt. Und weil der die weiße Fahne rausgeholt hat, dann hast du schon gehört, wen wir im Keller waren, zzzzzzzzzzzzzzz, man wusste schon es geht über das Haus drüber, nach Fleißen. Und da wurde Fleißen angegriffen. Und deshalb von der Maria die Schwester kam da ums Leben. Aber sonst, in Schnecken, wir waren verschont durch die weiße Fahne."

  • Celé nahrávky
  • 1

    Plesná, 04.09.2022

    (audio)
    délka: 01:20:47
    nahrávka pořízena v rámci projektu The Removed Memory
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Chtěli jsme si odvézt do Německa rodinnou náhrobní desku. Ale už je nenávratně pryč

Margareta Schmitt, Fleissen 2022
Margareta Schmitt, Fleissen 2022
zdroj: Post Bellum

Margareta Schmitt se narodila 18. března 1936 ve Šnekách (Schnecken) u Františkových Lázní do početné německé rodiny hokynářů Anny a Josefa Kremlingových. Na podzim roku 1938 poslal otec matku s dětmi z obavy o jejich bezpečí do saského Plavna (Plauen), protože ale k žádným bojům nedošlo, brzy se mohly vrátit. Od dětí se za války čekalo, že budou členy Hitlerjugend, proto i Margareta ve svých deseti letech vstoupila do dívčí obdoby organizace. Vybavuje si v té souvislosti hlavně sportovní aktivity, ale také trénink v užívání panzerfaustu. Margaretin otec za války narukoval do wehrmachtu a padl ve Francii do zajetí, nejstarší bratr se nevrátil z bojů v SSSR, sestra zemřela při ostřelování Plesné coby kojenec na zápal plic. Oblast osvobodili Američané, brzy se ale stáhli. Po příjezdu českých vojáků byli Kremlingovi sestěhováni pouze do jednoho pokoje ve svém domě, malá Margareta se účastnila pašování německého majetku za hranice, do Bad Brambachu. V červenci 1946 byli Kremlingovi odsunuti přes tábor v Chebu do západoněmeckého Eichenzellu, kde se setkali s otcem. Ten byl po celý život aktivním členem sdružení Ackermann Gemeinde, které mimo jiné organizovalo pomoc pronásledovaným katolíkům v Československu. V mládežnické pobočce organizace byla činná i Margareta Schmitt.